Herausforderungen in der Energiebeschaffung bei dramatisch gestiegenen Beschaffungspreisen und innovative Beschaffungsmethoden der Zukunft
Jahrelang war Energiebeschaffung eine zwar herausfordernde aber recht gut überschaubare Aufgabe. Strom- und Gaspreise wiesen zwar eine gewisse Volatilität auf, doch alles in einem recht überschaubaren Rahmen – bis in die zweite Jahreshälfte 2021. Sowohl Strom als auch Gas verteuerten sich an Spot- und Terminmärkten drastisch um spätestens mit der Ukraine-Krise vollständig außer Kontrolle zu geraten.
Grund genug für den BME Saar eine Veranstaltung zum Thema Energieeinkauf ins Leben zu rufen. Wie können mit Hilfe von innovativen Beschaffungsmethoden Kosten und Risiken beim Energieeinkauf minimiert werden? Der Beantwortung dieser grundlegenden Frage stellte sich Ralf Schade von der Enoplan-Gruppe.
Zunächst gilt es, das individuell beste Beschaffungsmodell für die jeweiligen Bedürfnisse und Anforderungen des Unternehmens zu ermitteln. Hierbei stellen sich drei Grundfragen:
- Welches Einkaufsmodell passt zu mir?
- Bis wann brauche ich meine Budgetplanung?
- Wie planungssicher ist mein Energieverbrauch?
Zu berücksichtigen sind hierbei neben der Versorgungssicherheit und der Risikominimierung ein Mindestmaß an Flexibilität durch Trennung von Energieeinkauf und Vertragsabschluss sowie eine Erhaltung der Handlungsfähigkeit, um mit kurzen Reaktionszeiten auf Marktschwankungen reagieren zu können.
Ausgehend davon wird eine Strategie zum strukturierten Einkauf erarbeitet, der fixe oder limitbasierte Beschaffungszeitpunkte berücksichtigt und optimale Rahmenbedingungen für den Kunden festlegt. Hierbei können Tranchenmodelle mit festen oder wandernden Limits zum Tragen kommen oder auch Kombinationen aus Termin- und Spotmarktmodellen.
Um letztendlich eine Reduzierung der Energiekosten zu erreichen, ist ein gezieltes Energiemanagement zur Umsetzung geeigneter Effizienzmaßnahmen erforderlich. Lösungen wie Photovoltaik oder Elektromobilität stehen hier ebenso zur Verfügung wie Möglichkeiten zur CO2 Reduktion.
Die Diskussionen im Anschluss an den offiziellen Teil untermauerten das große Interesse sowie den hohen Informationsbedarf auf dem weiten Feld der innovativen Energiebeschaffung.