BMEsaar besucht das Heizkraftwerk Römerbrücke
Ein Kraftwerk mitten in der Stadt? Ja, und was für ein Schönes! 1989 wurde es vom Bundesbauministerium verdientermaßen für zukunftsweisende Industriearchitektur ausgezeichnet. Vor allem nachts ist das Gebäude durch seine aufwändige Beleuchtung und seine architektonischen Features stets präsent. Dies und vieles mehr erfuhren die Mitglieder und Freunde des BME Saar, die bei ihrem Besuch vor Ort von Martin Kraus, Vorstand der Energie SaarLorLux, Eigentümerin des HKW, und Vertriebsleiterin Rieke Caroli kompetent und kurzweilig betreut wurden.
Doch bei aller Ästhetik kommt auch der Umweltgedanke bei der Energie SaarLorLux nicht zu kurz. Bereits im Jahre 2005 wurde das Heizkraftwerk Römerbrücke gründlich modernisiert. Dank der Gasturbine und den beiden Dampfturbinen und der gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Wärme in Kraft-Wärme-Kopplung ist das Heizkraftwerk besonders effizient, zuverlässig und umweltfreundlich. Bei einem Nutzungsgrad von bis zu 85 % werden die spezifischen CO2-Emissionen deutlich reduziert. Bei konventionellen Heizkraftwerken werden hingegen bis zu zwei Drittel der eingesetzten Primärenergie nicht genutzt und über ein Kühlsystem an die Umwelt abgegeben.
Vor diesem Hintergrund hat Energie SaarLorLux, die in Saarbrücken ein Fernwärmenetz von stattlichen 180 km nutzt und 11.000 Privathaushalte, Unternehmen und zahlreiche öffentliche Einrichtungen mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt, das Projekt GAMOR ins Leben gerufen. GAMOR ist das Kürzel für GAsMOtorenkraftwerk Römerbrücke. Unter diesem Namen plant Energie SaarLorLux in enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Saarbrücken und der ENGIE-Gruppe den Neubau eines Kraftwerkes mit insgesamt 5 Gasmotoren und einen Wärmespeicher. Das Kraftwerk wird auf einer dem Heizkraftwerk Römerbrücke angrenzenden Fläche errichtet und ab 2022 Strom und Wärme in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen.
GAMOR schafft die Voraussetzungen zum vollständigen Ausstieg aus der Steinkohleverbrennung in Saarbrücken. Das eingesetzte Erdgas gilt als emissionsärmster fossiler Brennstoff. Mit GAMOR wird der CO2-Ausstoß in Saarbrücken um 60.000 t/a reduziert. Außerdem wird der innerstädtische Verkehr von den Kohleanlieferungen per LKW entlastet.
Jeder der 5 Gasmotoren hat 10 MW thermische und 10 MW elektrische Leistung. Mit ihnen können zukünftig rund 65.000 Haushalte mit Strom und rund 13.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt werden. Der Neubau der Gasmotorenanlage ist ein weiterer großer Schritt in Richtung flexible und umweltfreundliche dezentrale Energieerzeugung in der Region. Insgesamt ist hierfür einen Investitionssumme von ca. 80 Millionen Euro geplant. Energie SaarLorLux legt bei der Umsetzung großen Wert darauf, dass die Wertschöpfung soweit möglich in der Region bleibt.